33. Int. Radjugendtour Oststeiermark 22. – 26.08.18

Ein weiterer Jahreshöhepunkt für Ellmendinger Jugendfahrer:  Plinius Naldi und Benjamin Boos am Start der 33. Internationalen Radjugendtour Oststeiermark

Für die Teilnahme an der anspruchsvollen Rundfahrt, die als “Tour de France der Jugend” bekannt ist, wurden sechs Mitglieder des deutschen Jugend-Kaders nominiert.  Naldi und Boos qualifizierten sich aufgrund ihrer Platzierungen in der nationalen Sichtungsrangliste. Diese führt Naldi deutlich mit 23 Punkten vor dem Zweitplatzierten Luca Dressler (Schwalbe München) an. Boos besetzt derzeit einen dritten Rang, den er sich mit Tim-Torn Teutenberg (Lexxi Speedbike) teilt. Marco Brenner (RSG Ansbach) und der Deutsche Jugendmeister (Straße) Philip Strasser (RV Queidersbach) vervollständigten die Nationalauswahl,  die unter der Betreuung von Bundestrainer Josef Schüller am letzten Dienstag in die Oststeiermark reiste. Ein Prolog – ein Einzelzeitfahren über 1,7km – und vier schwierige Etappen über insgesamt 276 Kilometer mit 4.200 Höhenmetern und 13 Bergwertungen erwartete die insgesamt 132 Fahrer aus 15 Nationen.

Der Start in die Tour verlief für die jungen “Schwalben” außerordentlich gut. Mit schnellen Zeiten im Prolog in Bad Waltersdorf machten sie als Vierter (Naldi) und Sechster (Boos) auf sich aufmerksam. Nur knapp am Podest und einem der vier zu vergebenden Trikots vorbei geschrammt, stand die Mannschaft bei der ersten Etappe in Fürstenfeld am nächsten Tag motiviert am Start. Im knapp 65km/ 900Hm langen Rennen nach Stubenberg erfüllte dann Brenner seine Favoritenrolle mit Brillanz. Mit einem eindrucksvollen Solosieg bei hochsommerlichen Temperaturen eroberte er das grüne Führungs- und auch das rot-weiße Bergtrikot. Beide galt es von nun an mit ganzer Mannschaftsleistung zu verteidigen.

Die zweite Etappe, von Pöllau nach Anger (70km/ 660Hm), galt als am sprinterfreundlichsten. Starke Regenfälle und abfallende Temperaturen machte sie dann allerdings zu einer weit größeren Herausforderung. Mehrere Defekte und Stürze sorgten im deutschen Team für eine besondere Tragik, die Brenner einen großen Teil seines bis dahin komfortablen Vorsprunges kosteten. Dennoch startete der deutsche Hoffnungsträger auch an Tag drei, der Königsetappe von Miesenbach nach Vorau, weiter in grün.  Diese fast 1500 Hm auf 75km wurden mit einem schnellen Schnitt von an die 37 km/h gefahren. Ein Highlight aus Ellmendinger Sicht: Boos gestaltete das Rennen aktiv mit, in dem er sich 20km vor Rennende gemeinsam mit einem österreichischen Fahrer mit einem Vorsprung von 1:30 Min. an die Spitze des Rennens setzte und eine Bergwertung sichern konnte. Anschließend galt es erneut Brenner zu unterstützen, der die Etappe dann als Tagesdritter beenden konnte und die Gesamtführung behielt. An diesem schwierigen Tag schafften es weniger als die Hälfte aller Starter ins Ziel.

Auch an Tag vier kam man über 1000Hm. Vor dem Start auf die 65 km von Weiz nach Passail wurde besonders vor den gefährlichen Abfahrten gewarnt. Die Unwetter sorgten für nasses Laub auf den Straßen und Temperaturen unter 10 Grad in den Höhen. Wiederholt arbeitete die Nationalmannschaft hart, um die Gesamtführung des Deutschen ins Ziel zu bringen. Besonders auch Naldi sorgte in den ersten bergigen Passagen für ein hohes Tempo im Feld. Die starken Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden, die sich während der Rundfahrt als härteste Gegner herauskristallisierten, konnten sich am Ende nicht durchsetzen. Brenner gewann die Rundfahrt, als erster Deutscher nach Pascal Ackermann vor acht Jahren. Ebenfalls verteidigte er die Führung in der Bergwertung von der ersten bis zur letzten Etappe. Auch mit Teutenbergs TopTen-Platzierung zeigte sich die Mannschaft, die doch immer wieder sehr vom Pech verfolgt war, sehr zufrieden. Das auffällig gelbe Ersatzrad des BDR war, laut Aussage von Mechaniker Georg Weigenand, so häufig im Einsatz, wie in keinem Jahr zuvor.  Dennoch lag man in der Mannschaftswertung am Ende auf dem ordentlichen dritten Gesamtrang.

Die höchst professionelle Organisation der Rundfahrt, die anspruchsvolle Streckenführung, die internationale Konkurrenz und nicht zuletzt die erstmalige Repräsentation des Deutschen Nationaltrikots machte die Teilnahme an der Rundfahrt für die jungen “Schwalben” zu einer ganz besonderen Erfahrung. Naldi und Boos erlebten sich als Teil einer harmonischen Mannschaft, im Dienste der Gesamtführung. Die starke Teamleistung, die von Bundestrainer Schüller besonders gelobt wurde, habe den großen Erfolg möglich gemacht. Taktiken und Absprachen wurden ähnlich wie bei “den Großen” praktiziert. Unzählige Angriffe der weiteren Mannschaften neutralisiert und sich im Team gegenseitig praktisch unterstützt.

Gestärkt durch die Erlebnisse schauen die beiden Jugendlichen nun in Richtung Ende der Saison, wo noch weitere Höhepunkte wie die Deutschen Meisterschaften im Zeitfahren warten.

Weitere Informationen, Ergebnisse und Bildmaterial zur Tour:

https://www.radsportverband.at/index.php/portale/radjugendtour-oststeiermark/radjugendtour-etappen-resultate

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