Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung

Benni Boos fährt in der Weltspitze ganz vorne mit

Vom 1. bis zum 5. September 2021 fanden die internationalen Titelkämpfe der Juniorenklasse im Bahnradsport in Kairo statt. Die 250m lange seitlich offene Holzrennbahn ist überdacht.  “Durch die Abgase der Millionenstadt war es zeitweise sehr  stickig unter dem Dach und zur Mittagszeit auch schon mal über 40 Grad heiß. Damit kam ich anfangs nicht allzu gut zurecht und war dankbar über unsere Kühlwesten”, meint der 18jährige Junior, der sich zusätzlich auch zügig den Magen verstimmte. Insgesamt sehr ungewohnte Verhältnisse für den 18jährigen Kadersportler in der ägyptischen Hauptstadt. “Es war tatsächlich auch ein kleiner Kulturschock für mich. Der unübersichtliche laute Verkehr, die soziale Armut, … oder auch der Ruf des Muezzins zum Gebet”, so beschreibt Boos die Gegebenheiten rund um seinen ersten Einsatz bei einer Weltmeisterschaft.

Benjamin Boos im deutschen Vierer auf dem Weg zu Gold

Boos startete im Ausdauerbereich und hatte seinen ersten Einsatz bereits an Tag eins mit Jasper Schröder, Ben Jochum und Luis-Joe Lührs in der Mannschaftsverfolgung. In den Qualifikationsläufen sicherte sich der deutsche Vierer mit einer Zeit von 4:08,124 Min über die 4000m den Einzug in die nächste Runde. Lauf zwei gegen die russische Föderation brachte eine Steigerung von fast 6 Sekunden, was den Einzug in das große Finale gegen Italien bedeutete. Ein weiterer sauberer Lauf in 4:02,610 Minuten über die 4km brachte den Vorsprung von knapp einer Sekunde und die ersehnte Goldmedaille und das Regenbogentrikot der Weltmeister für das Talent aus der “Schwalbenschmiede” Benjamin Boos und die drei Kameraden.

v.l. Jasper Schröder, Ben Jochum, Luis-Joe Lührs und Benjamin Boos vergolden sich die WM

Am zweiten Tag verzichtete er auf den Start in seiner Paradedisziplin Einerverfolgung über 3000m, in welcher er vor wenigen Tagen noch Vize-Europameister geworden war, um sich für den Mehrkampf (Omnium) am dritten Wettkampftag zu schonen. Dieser startete nach den Qualifizierungsläufen am Vormittag mit einem Scratch-Race über 7,5 km auf Endsieg, in welchem Boos als 10. Über die Ziellinie rollte. Im Temporennen über 30 Runden sammelte er schon früh vier Sprintpunkte und finishte am Ende als 4. Aus dem Elimination-Race ging er als Sieger hervor, so dass er vor der finalen Disziplin des Tages Punktefahren mit den bis dahin erworbenen 96 Punkten im Zwischenklassement auf dem Gesamtrang zwei aussichtsreich platziert war. Am späten Abend wurden die acht Sprints über 80 Runden/ 20km ausgefahren. Boos fühlte sich von seinen Mitstreitern scharf kontrolliert, fand keine Möglichkeit sich in den Wertungsrunden durchzusetzen, oder einen nötigen Rundengewinn zu erzielen, fiel dadurch im Ergebnis deutlich zurück und musste sich am Ende mit einem dennoch sehr respektablen Platz sieben in der Gesamtwertung zufriedengeben. Sieger wurde der Tscheche Radovan Stec mit 135 Punkten, der sich durch zwei Rundengewinne noch vor Dylan Bibic aus Kanada und Danil Valgonen aus Russland schieben konnte.

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