Benjamin Boos gewinnt Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften 1er Straße

Einen knapp 19km langen Kurs hatte der RSC Biberach für die “Deutsche Meisterschaft 1er Straße” der Nachwuchsklassen ausgewählt. “Anspruchsvoll, wellig, … aber, nicht selektiv genug”, wurde das Profil der Strecke nach der ersten Besichtigung am Samstag eingeschätzt. Diese Meinung schien sich bereits im U17 Rennen mit 72km zu bewahrheiten. Mehrere Fluchtversuche, die die große Gruppe von über 100 Startern sprengen sollten, wurden vom Feld schnell unterbunden. Gemeinschaftlich rollte man mit wenig Verlusten über 1000 Höhenmeter durch die Oberschwäbische Landschaft in der Nähe von Ochensenhausen. Plötzlich schafften es doch zwei Fahrer eine Attacke durchzusetzen. Uneinig über die Nachführung konnte sich das Duo aus Hamburg und NRW zügig auf gefährliche 90 Sekunden vor das Feld setzen. Den Betreuern und Zuschauern schien es ewig zu dauern bis die Fahrer im Feld endlich in Aktion traten, um die Ausreißer in der letzten Runde erfolgreich wieder aufzusammeln. In einem Feld-Sprintfinale versuchte Marco Brenner (RSG Ansbach) die Ziellinie als Erster zu erreichen. An seinem Hinterrad folgte Benjamin Boos, der sich über das ganze Rennen hindurch bereits aktiv zeigte. Auf den letzten Metern wurden die beiden von Philip Strasser (RV Quaidersbach) gestellt, bevor dann auch das große Hauptfeld mit Plinius Naldi (auf dem 7. Rang) über die Ziellinie spurtete.

“Ich fühlte mich das ganze Rennen über fit und war bereit für eine gute Platzierung zu kämpfen. Ich wusste, Marco würde es als TopFavorit noch einmal versuchen und alles geben… Woher Philip dann auf einmal angeflogen kam, habe ich gar nicht mitbekommen”, freut sich Boos verdutzt über die Podestplatzverteilung. Nach den letztjährigen Erfolgen in der Schülerklasse, mit Gold auf der Straße und Bronze auf der Bahn, kann er sich offenbar auch in seinem ersten Jugendjahr zu den schnellsten Nachwuchsfahrern zählen. Auch Naldi darf mit seiner TopTen-Platzierung bei der Deutschen Meisterschaft sehr zufrieden sein. Er wird weiterhin als Zweiter der Nationalen Jugendsichtungsrangliste geführt und freut sich schon auf die anstehenden Bahnmeisterschaften in Dudenhofen und Köln. Trainer Wolfgang Schendzielorz hat auch dort für seine Schützlinge hohe Ziele gesteckt. Leider konnte der dritte RSV Jugendfahrer, Christian Wiggisser, das Rennen nicht beenden. Der zierliche Schwalben-Nachwuchs konnte dem schnellen Tempo des Feldes nicht folgen. Er und einige weitere Fahrer der Verfolgergruppen mussten das Rennen auf Kampfrichteranweisung nach der dritten Runde beenden.

Raphael Kübler startete auf 132km in der Juniorenklasse. Über diese anspruchsvolle Distanz schaffte es lediglich die Hälfte der 140 Starter nach sieben Runden ins Ziel. Kübler verhielt sich während des gesamten Rennens aktiv und beendete das Rennen als 39. im Hauptfeld. Neuer Deutscher Straßenmeister der U19 wurde Leslie Lührs (Schwalben München), der sich gegen Ende des Rennens mit einer Fluchtgruppe absetzen konnte. Jennifer Kuppel kam über die 56km der weiblichen Jugend als 31. in einem Verfolgerfeld ins Ziel. Der Sieg in dieser Altersklasse ging an Linda Riedmann vom RV Karbach. Nachdem Leonie Boos die erste der beiden zu absolvierenden Runden in der Spitze des Rennens fuhr, musste sie in der zweiten Runde die Spitzengruppe wegen technischer Probleme ziehen lassen. Am Ende spurtete sie auf Platz 14. Siegreich war im Rennen der Schülerinnen Tilla Geisler aus Cottbus. Max Schüssler und Elias Ratz arbeiteten hart im Hauptfeld eines sehr schnellen Schülerrennens über 38km und wurden mit den sehr guten Platzierungen 14 und 17 belohnt. Damit ließen die beiden Hoffnungsträger des RSV gleich mehrere Favoriten hinter sich und präsentierten sich in einer sehr guten Form. Julius Janik verlor den Anschluss an das Feld und rollte als 77. ins Ziel. Deutscher Meister der U15m wurde Matteo Groß vom RVC Reute.

Fotos: Bernhard Lingehöhle/ Biberach + mb

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