Unser Vereinsmitglied Moritz Augenstein hat erreicht, was vielen vor ihm verwehrt blieb: Bei seiner ersten WM-Teilnahme holte er sich direkt den Titel im Scratch-Wettbewerb.
Dass sich die intensive Vorbereitung im Höhentrainingslager in Livigno ausgezahlt hat, bewies Moritz am vergangenen Donnerstag eindrucksvoll.
Es war soweit – das Scratch-Rennen über zehn Kilometer stand auf dem Programm.
Von Beginn an war Moritz aktiv im Renngeschehen. Drei Runden vor Schluss schlug seine Stunde: In seiner unnachahmlichen Weise eröffnete er den Spurt von vorn. Der Niederländer Dorenbos und der Portugiese Leitao hatten keine Chance, an Moritz noch vorbeizufahren, und belegten die Plätze zwei und drei.
Mit hochgereckter Faust und sichtlicher Freude im Gesicht überquerte Moritz die Ziellinie.
Die monatelangen Entbehrungen, die beiden schweren Verletzungen innerhalb eines Jahres – all das fiel in diesem Moment von ihm ab und wich der überwältigenden Freude über seinen ersten WM-Titel.

Viel Zeit, den Sieg zu genießen, blieb allerdings nicht. Am Samstag folgte das Omnium, einem Mehrkampf bestehend aus Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren.
Nach einem kleinen Ausrutscher im Scratch mit Platz zehn, einem fulminanten Sieg im Temporennen, einem souverän gefahrenen zweiten Platz im Ausscheidungsfahren ging Moritz mit Goldkurs in das abschließende Punktefahren. Dort musste er der starken Konkurrenz und den kräftezehrenden Rennen Tribut zollen und wurde auf den fünften Platz durchgereicht.
Nichtsdestotrotz ist seine Leistung im Omnium hoch anzurechnen – in einem internationalen Spitzenfeld Platz fünf zu erreichen, ist mehr als ehrenwert.
Zum Abschluss der WM stand am Sonntag das Madison der Männer auf dem Programm. Gemeinsam mit dem amtierenden Weltmeister Roger Kluge ging Moritz an den Start. Durch eine konzentrierte und taktisch kluge Fahrweise sammelte das deutsche Duo Punkt um Punkt.
Nach gut der Hälfte des Rennens zeichnete sich ab, dass die Entscheidung um den Titel zwischen den Teams aus Belgien, Großbritannien und Deutschland fallen würde.
In der zweiten Rennhälfte konnten sich die Belgier dank ihrer Routine und Souveränität absetzen, während nur noch die Briten in Schlagdistanz blieben.
Am Ende siegten die Belgier mit 81 Punkten deutlich vor den Briten mit 73 Punkten – und zunächst Moritz und Roger auf Platz drei. Doch nach dem Rennen erfolgte eine Ergebniskorrektur: Die Dänen fuhren das ganze Rennen unter dem Radar. Selbst der Jury fiel es nicht auf, dass während des gesamten Rennverlaufs ein falscher Zwischenstand angezeigt wurde. Nach der Korrektur verloren Moritz und Roger ihren verdienten Podestplatz und mussten sich mit 64 Punkten hinter den Dänen (71 Punkte) mit dem vierten Platz zufriedengeben.
Auch im abschließenden Madison hätte sich Moritz aufgrund seiner starken und couragierten Fahrweise den dritten Platz mehr als verdient.
Es waren spannende Tage in Chile.
Wir gratulieren Moritz zu einer herausragenden WM und sind zu Recht stolz, sein Heimat- und Jugendverein zu sein.
Benjamin Boos mit starken fünften Platz bei der Mannschaftsverfolgung
Neben Moritz war auch Benjamin Boos bei der Weltmeisterschaft im Einsatz.
Benjamin startete in der Mannschaftsverfolgung. Mit einer sehr guten Zeit von 3:49 Minuten belegte das deutsche Quartett einen starken fünften Platz.
Angesichts der schweren Verletzung, die Benjamin beim Trainingssturz auf Mallorca erlitten hatte, ist auch seine Leistung besonders hoch einzuschätzen.














